
Für homo- und bisexuelle Männer ist es in Deutschland verboten Blut zu spenden. Um gegen dieses ungerechtfertigte Verbot vorzugehen gründete die Agentur dbb berlin eine Kampagne namens„Bunt spenden“, Unterstützung erhält sie dabei vom LSVD. In einer Petition wurde von der Bundesärztekammer gefordert, dass man den Spender an seinem individuellen Risikoverhalten misst und nicht an seiner sexuellen Orientierung. Denn das Risiko steigt ja nicht dadurch an ob ein Mann mit einem anderen Mann Sex hat, sondern ob dies „safe“ oder „unsafe“ passiert. Ziel der Kampagne ist es das Verbot ganz aufzuheben und so auch schwulen und bisexuellen Männern die Blutspende zu ermöglichen. Insgesamt konnten nun 29.314 Unterschriften an die Bundesärztekammer überreicht werden.
Es wird höchste Zeit, dass die Bundesärztekammer ihren Widerstand aufgibt und die Richtlinien dementsprechend überarbeitet und anpasst. Sie sollte dabei zumindest dem Ergebnis der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Vertretern des „Arbeitskreises Blut nach § 24 TFG“ und des Ständigen Arbeitskreises „Richtlinien Hämotherapie nach §§ 12a und 18 TFG“ des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer von 2012 folgen. Darin wird nämlich empfohlen, den dauerhaften Ausschluss von der Blutspende aufgrund der sexuellen Orientierung durch eine zeitlich befristete Zurückstellung wegen eines Sexualverhaltens mit hohem Risiko zu ersetzen.
Es bleibt nun abzuwarten wie die Bundesärztekammer auf das Ergebnis der Petition reagieren wird.
Die Länder Spanien und Polen gelten in dem Bereich als gute Beispiele. In beiden gibt es keine Regelungen mehr, welche homo- und bisexuelle Männer kategorisch vom Blutspenden ausschließt.
„Das Aids eine reine Schwulenkrankheit ist, geht 2014 nicht mehr auf: Die Statistiken zeigen, dass die Neuerkrankungen mit Aids vor allem bei Frauen drastisch steigen. Bunt Spenden will klar sagen: Die Sicherheit von Blut hat nichts mit der sexuellen Orientierung der Menschen zu tun, sondern mit dem Sexualverhalten jedes Einzelnen. Es gilt zu erreichen, dass Blutspenden für homo- und bisexuelle Männer kein Tabuthema mehr ist, sondern öffentlich diskutiert wird.”, sagte Veit Moeller, Creative Director bei DDB Tribal Berlin, der das Projekt Bunt Spenden mit ins Leben gerufen hatte.
Bild: © Bunt spenden / DDB Tribal Group GmbH